Gesundheit im Alter: Prävention und Lebensqualität für Senioren
Mit der steigenden Lebenserwartung in Deutschland gewinnt die Gesundheitsprävention für ältere Menschen zunehmend an Bedeutung. Bis 2040 werden voraussichtlich rund 23 Millionen Menschen über 65 Jahre alt sein, was die Notwendigkeit unterstreicht, sich frühzeitig um die Gesundheit im Alter zu kümmern. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Programm "Gesund und aktiv älter werden" ins Leben gerufen. Dieses Programm bietet umfassende Informationsmaterialien und praktische Tipps zu wichtigen Themen wie Demenz, Ernährung, Depression und Hitzeschutz. Ziel ist es, die Lebensqualität älterer Menschen durch die Förderung von Gesundheitskompetenz und Bewegung zu verbessern. Dabei spielt die aktive Selbstverantwortung eine zentrale Rolle, unterstützt durch gezielte Maßnahmen wie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und eine altersgerechte Ernährung.
Demografische Entwicklung und Bedeutung der Gesundheitsprävention
Die demografische Entwicklung in Deutschland stellt das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen. Mit einer prognostizierten Zahl von 23 Millionen Menschen über 65 Jahre bis 2040 gewinnt die Gesundheitsprävention für Senioren enorm an Bedeutung. Diese Entwicklung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der weit über die traditionelle medizinische Versorgung hinausgeht.
Gesundheitsprävention im Alter umfasst verschiedene Aspekte:
- Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung wie Seniorensport oder Beckenbodentraining kann altersbedingte Beschwerden lindern und die Mobilität erhalten.
- Ernährung: Eine ausgewogene, altersgerechte Ernährung trägt wesentlich zur Erhaltung der Gesundheit bei.
- Geistige Fitness: Aktivitäten zur Förderung der kognitiven Fähigkeiten können das Risiko von Demenzerkrankungen reduzieren.
- Soziale Kontakte: Regelmäßiger sozialer Austausch beugt Einsamkeit und Depression vor.
Die frühzeitige Implementierung präventiver Maßnahmen kann nicht nur die Lebensqualität im Alter signifikant verbessern, sondern auch die Gesundheitskosten langfristig senken. Daher ist es wichtig, dass sowohl die Gesellschaft als auch jeder Einzelne die Bedeutung der Gesundheitsprävention im Alter erkennt und aktiv umsetzt.
Gesundheitsförderung für ältere Menschen
Die Gesundheitsförderung für ältere Menschen ist ein zentraler Aspekt, um ein selbstbestimmtes und aktives Leben im Alter zu ermöglichen. Sie umfasst verschiedene Bereiche und Maßnahmen, die darauf abzielen, die körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten und zu verbessern. Ein wichtiger Baustein hierbei ist das von der BZgA initiierte Programm "Gesund und aktiv älter werden", das umfassende Informationen und praktische Anleitungen zu relevanten Gesundheitsthemen bereitstellt.
Folgende Aspekte sind für eine effektive Gesundheitsförderung im Alter besonders wichtig:
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Früherkennungsuntersuchungen können altersbedingte Erkrankungen rechtzeitig aufdecken und behandeln.
- Impfungen: Ein angepasster Impfschutz, insbesondere gegen Grippe und Pneumokokken, ist für Senioren besonders wichtig.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung unterstützt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
- Bewegungsförderung: Regelmäßige körperliche Aktivität, angepasst an die individuellen Möglichkeiten, stärkt Muskeln, Knochen und das Herz-Kreislauf-System.
- Geistige Aktivität: Kreative Hobbys, Lesen oder Gedächtnistraining halten den Geist fit und können das Demenzrisiko senken.
- Soziale Teilhabe: Der Austausch mit anderen Menschen und die Pflege sozialer Kontakte fördern das psychische Wohlbefinden.
Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung der Selbstverantwortung. Ältere Menschen sollten ermutigt werden, aktiv an ihrer Gesunderhaltung mitzuwirken. Dies kann durch die Teilnahme an Gesundheitskursen, die Nutzung von Beratungsangeboten oder die Integration gesundheitsfördernder Maßnahmen in den Alltag geschehen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass das Umfeld – Familie, Freunde und Gesundheitsdienstleister – unterstützend wirkt und die Bemühungen der Senioren fördert.
Die Gesundheitsförderung im Alter ist somit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur die Lebensqualität des Einzelnen verbessert, sondern auch zur Entlastung des Gesundheitssystems beiträgt. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen und die Stärkung der Gesundheitskompetenz können ältere Menschen länger selbstständig und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
BZgA-Programm 'Gesund und aktiv älter werden'
Das Programm "Gesund und aktiv älter werden" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist eine wegweisende Initiative zur Förderung der Gesundheit älterer Menschen in Deutschland. Es bietet eine Fülle von Informationen und praktischen Hilfestellungen zu verschiedenen gesundheitsrelevanten Themen, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind.
Zentrale Aspekte des Programms umfassen:
- Demenzprävention: Informationen über Risikofaktoren, Früherkennung und Möglichkeiten, die geistige Fitness zu erhalten.
- Ernährungsberatung: Tipps für eine ausgewogene, altersgerechte Ernährung, die den spezifischen Nährstoffbedarf älterer Menschen berücksichtigt.
- Umgang mit Depression: Aufklärung über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien für psychische Gesundheit im Alter.
- Hitzeschutz: Praktische Ratschläge, wie sich Senioren vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitze schützen können.
- Bewegungsförderung: Anregungen für altersgerechte Bewegungsformen und deren Integration in den Alltag.
Das Programm zeichnet sich durch seine ganzheitliche Herangehensweise aus, die sowohl körperliche als auch geistige und soziale Aspekte der Gesundheit berücksichtigt. Es stellt nicht nur Informationsmaterialien bereit, sondern bietet auch konkrete Handlungsempfehlungen und Anleitungen, die Senioren dabei unterstützen, aktiv ihre Gesundheit zu fördern und zu erhalten. Durch die Bereitstellung dieser Ressourcen trägt das BZgA-Programm wesentlich dazu bei, die Gesundheitskompetenz älterer Menschen zu stärken und ihnen ein selbstbestimmtes, aktives Leben im Alter zu ermöglichen.
Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen
Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen spielen eine zentrale Rolle in der Gesundheitsprävention für Senioren. Sie tragen maßgeblich dazu bei, Krankheiten frühzeitig zu erkennen oder ihnen vorzubeugen, was besonders im Alter von großer Bedeutung ist. Folgende Aspekte sind dabei besonders wichtig:
- Regelmäßige Check-ups: Ab dem 35. Lebensjahr haben Versicherte alle drei Jahre Anspruch auf einen Gesundheits-Check-up. Für Senioren sind diese Untersuchungen besonders wichtig, da sie Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen aufdecken können.
- Krebsvorsorge: Spezifische Untersuchungen wie Mammographie für Frauen oder Prostata-Checks für Männer sollten regelmäßig wahrgenommen werden, um Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen.
- Augen- und Ohrenuntersuchungen: Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt und HNO-Arzt können altersbedingte Veränderungen des Seh- und Hörvermögens frühzeitig feststellen und behandeln.
- Zahngesundheit: Jährliche Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind wichtig, um Probleme wie Parodontitis zu vermeiden, die im Alter häufiger auftreten.
Bei den Impfungen für Senioren stehen folgende im Vordergrund:
- Grippeschutzimpfung: Jährlich empfohlen, da das Immunsystem im Alter weniger effektiv auf Infektionen reagiert.
- Pneumokokken-Impfung: Schützt vor schweren Lungenentzündungen und wird für alle Menschen ab 60 Jahren empfohlen.
- Gürtelrose-Impfung: Kann das Risiko dieser schmerzhaften Erkrankung, die bei älteren Menschen häufiger auftritt, deutlich reduzieren.
- Auffrischung von Standardimpfungen: Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten sollten alle 10 Jahre aufgefrischt werden.
Es ist wichtig, dass Senioren mit ihrem Hausarzt einen individuellen Vorsorge- und Impfplan erstellen, der auf ihre persönliche Gesundheitssituation und eventuelle Vorerkrankungen abgestimmt ist. Durch die konsequente Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen und die Aktualisierung des Impfschutzes können ältere Menschen aktiv zu ihrer Gesunderhaltung beitragen und die Lebensqualität im Alter verbessern.
Bewegung und Ernährung im Alter
Bewegung und Ernährung sind zwei Schlüsselfaktoren für ein gesundes Altern. Sie tragen wesentlich dazu bei, die körperliche und geistige Fitness zu erhalten und altersbedingte Beschwerden zu minimieren. Eine ausgewogene Kombination aus regelmäßiger körperlicher Aktivität und einer nährstoffreichen Ernährung kann die Lebensqualität im Alter erheblich steigern.
Bewegung im Alter:
- Seniorensport: Angepasste Bewegungsformen wie Wassergymnastik, Tai Chi oder sanftes Krafttraining stärken die Muskulatur und verbessern die Koordination.
- Beckenbodentraining: Hilft, Inkontinenzproblemen vorzubeugen und die Körpermitte zu stärken.
- Tägliche Spaziergänge: Fördern die Durchblutung, stärken das Herz-Kreislauf-System und bieten Gelegenheit für soziale Kontakte.
- Balanceübungen: Reduzieren das Sturzrisiko und verbessern die Körperhaltung.
Ernährung im Alter:
- Proteinreiche Kost: Unterstützt den Erhalt der Muskelmasse und stärkt das Immunsystem.
- Kalziumreiche Lebensmittel: Wichtig für die Knochengesundheit und Vorbeugung von Osteoporose.
- Ballaststoffreiche Ernährung: Fördert die Verdauung und kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Verhindert Dehydrierung und unterstützt die Nierenfunktion.
- Omega-3-Fettsäuren: Können zur Erhaltung der Gehirnfunktion beitragen und entzündungshemmend wirken.
Es ist wichtig, dass Senioren ihre Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten an ihre individuellen Bedürfnisse und möglichen gesundheitlichen Einschränkungen anpassen. Eine Beratung durch Ernährungsexperten und Physiotherapeuten kann dabei helfen, einen maßgeschneiderten Plan zu erstellen. Regelmäßige leichte Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können nicht nur das körperliche Wohlbefinden steigern, sondern auch zur Prävention von altersbedingten Erkrankungen beitragen und die geistige Vitalität fördern.
Seniorensport und Beckenbodentraining
Seniorensport und Beckenbodentraining sind zwei wichtige Komponenten der Bewegungsförderung im Alter, die erheblich zur Erhaltung der Gesundheit und Lebensqualität beitragen können. Seniorensport umfasst eine Vielzahl von altersgerechten Bewegungsformen, die speziell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten älterer Menschen zugeschnitten sind.
Zu den beliebten und effektiven Seniorensportarten gehören:
- Wassergymnastik: Schont die Gelenke und stärkt gleichzeitig die Muskulatur.
- Tai Chi: Verbessert Balance, Koordination und fördert die innere Ruhe.
- Sanftes Krafttraining: Hilft, Muskelmasse zu erhalten und Osteoporose vorzubeugen.
- Nordic Walking: Stärkt Ausdauer und Koordination bei geringer Gelenkbelastung.
Das Beckenbodentraining nimmt eine besondere Stellung ein, da es gezielt die Muskulatur des Beckenbodens stärkt. Dies ist besonders wichtig, um Inkontinenzproblemen vorzubeugen oder diese zu lindern - ein häufiges Problem im Alter. Regelmäßiges Beckenbodentraining kann:
- Die Kontrolle über Blase und Darm verbessern
- Das Risiko von Organsenkungen reduzieren
- Die Körpermitte stabilisieren und somit die Haltung verbessern
- Zu einer besseren Körperwahrnehmung beitragen
Beide Formen der Bewegung können in Gruppen oder individuell durchgeführt werden. Gruppenaktivitäten bieten dabei den zusätzlichen Vorteil sozialer Interaktion, was zur psychischen Gesundheit beiträgt. Es ist wichtig, dass Senioren vor Beginn eines neuen Bewegungsprogramms Rücksprache mit ihrem Arzt halten, um sicherzustellen, dass die gewählten Aktivitäten für ihre individuelle Gesundheitssituation geeignet sind. Mit der richtigen Anleitung und regelmäßiger Durchführung können Seniorensport und Beckenbodentraining wesentlich dazu beitragen, die Mobilität, Selbstständigkeit und Lebensfreude im Alter zu erhalten und zu fördern.
Angepasste Ernährung für Senioren
Eine altersgerechte Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel, und der Körper hat andere Bedürfnisse als in jüngeren Jahren. Eine angepasste Ernährung für Senioren sollte daher folgende Aspekte berücksichtigen:
- Energiebedarf: Der Kalorienbedarf sinkt im Alter aufgrund der verringerten Muskelmasse und oft reduzierter körperlicher Aktivität. Dennoch ist es wichtig, auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten.
- Proteinreiche Kost: Ältere Menschen benötigen mehr Protein, um Muskelmasse zu erhalten und dem altersbedingten Muskelabbau entgegenzuwirken. Gute Proteinquellen sind mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und Milchprodukte.
- Kalzium und Vitamin D: Diese Nährstoffe sind essentiell für die Knochengesundheit. Milchprodukte, grünes Gemüse und bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel können den Bedarf decken.
- Ballaststoffe: Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die Verdauung und kann Verstopfungen vorbeugen. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sind gute Ballaststofflieferanten.
- Flüssigkeitszufuhr: Das Durstgefühl lässt im Alter nach, daher ist es wichtig, bewusst auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Empfohlen werden mindestens 1,5 Liter pro Tag, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Tees.
Zusätzlich sollten Senioren auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung achten, um das Immunsystem zu stärken und Mangelerscheinungen vorzubeugen. Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch, Nüssen und Pflanzenölen vorkommen, können zur Erhaltung der Gehirnfunktion beitragen und entzündungshemmend wirken.
Bei der Umsetzung einer seniorengerechten Ernährung ist es wichtig, individuelle Vorlieben und mögliche gesundheitliche Einschränkungen zu berücksichtigen. Eine Ernährungsberatung kann helfen, einen maßgeschneiderten Ernährungsplan zu erstellen, der sowohl gesund als auch genussvoll ist. Regelmäßige, kleinere Mahlzeiten können die Verdauung erleichtern und den Stoffwechsel unterstützen. Durch eine bewusste und ausgewogene Ernährung können Senioren aktiv zu ihrer Gesundheit beitragen und ihre Lebensqualität im Alter verbessern.
Barrierefreies Wohnen und Mobilitätshilfen
Barrierefreies Wohnen und der Einsatz von Mobilitätshilfen sind entscheidende Faktoren, um Senioren ein selbstständiges und sicheres Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Mit zunehmendem Alter und möglicherweise eingeschränkter Mobilität gewinnen diese Aspekte an Bedeutung und tragen wesentlich zur Lebensqualität bei.
Wichtige Elemente des barrierefreien Wohnens umfassen:
- Schwellenlose Übergänge: Zwischen Räumen und zum Balkon oder Terrasse, um Stolpergefahren zu minimieren.
- Breite Türen: Ermöglichen die Nutzung von Gehhilfen oder Rollstühlen.
- Rutschfeste Bodenbeläge: Reduzieren das Sturzrisiko, besonders in Badezimmer und Küche.
- Haltegriffe: An strategisch wichtigen Stellen wie im Bad oder neben dem Bett.
- Angepasste Badezimmer: Mit ebenerdiger Dusche und erhöhtem Toilettensitz.
Zu den wichtigsten Mobilitätshilfen zählen:
- Treppenlifte: Ermöglichen die Nutzung mehrerer Etagen im Haus.
- Rollstühle und Rollatoren: Unterstützen die Mobilität innerhalb und außerhalb der Wohnung.
- Aufstehhilfen: Erleichtern das Aufstehen aus Sesseln oder dem Bett.
- Badewannenlifter: Ermöglichen sicheres Ein- und Aussteigen aus der Badewanne.
Neben baulichen Maßnahmen und Hilfsmitteln spielen auch technische Lösungen eine zunehmende Rolle. Hausnotrufsysteme bieten Sicherheit im Notfall, während Smart-Home-Technologien die Bedienung von Licht, Heizung und anderen Haushaltsgeräten erleichtern können.
Die Anpassung des Wohnumfelds sollte individuell erfolgen und sich an den spezifischen Bedürfnissen und Einschränkungen des Seniors orientieren. Eine professionelle Wohnberatung kann dabei helfen, die richtigen Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. Durch die Kombination von barrierefreiem Wohnen und geeigneten Mobilitätshilfen können Senioren länger selbstständig in ihrer vertrauten Umgebung leben, was sich positiv auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirkt.
Hitzeschutz für Senioren
Der Hitzeschutz für Senioren gewinnt angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Häufigkeit von Hitzewellen an Bedeutung. Ältere Menschen sind besonders anfällig für hitzebedingte Gesundheitsrisiken, da ihr Körper oft weniger effektiv auf Temperaturveränderungen reagieren kann. Um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Senioren während heißer Perioden zu schützen, sind spezielle Maßnahmen erforderlich.
Wichtige Aspekte des Hitzeschutzes für Senioren umfassen:
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Senioren sollten auch ohne Durstgefühl regelmäßig trinken, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Getränke.
- Angepasste Kleidung: Leichte, luftdurchlässige Kleidung in hellen Farben hilft, die Körpertemperatur zu regulieren.
- Kühle Räume: Die Wohnung sollte durch geeignete Maßnahmen wie Verschattung und Lüften in den frühen Morgenstunden kühl gehalten werden.
- Anpassung der Tagesaktivitäten: Körperliche Anstrengungen sollten in die kühleren Tageszeiten verlegt werden.
- Kühlende Maßnahmen: Lauwarme Duschen, feuchte Tücher oder Fußbäder können zur Abkühlung beitragen.
Der nationale Hitzeschutzplan, an dem das Bundesgesundheitsministerium arbeitet, zielt darauf ab, vulnerable Gruppen wie Senioren besser vor den Auswirkungen von Hitzewellen zu schützen. Er umfasst Warnsysteme, spezifische Schutzmaßnahmen und Aufklärungskampagnen. Pflegeeinrichtungen und Angehörige spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung dieser Maßnahmen und der Unterstützung älterer Menschen während Hitzeperioden.
Durch die Beachtung dieser Hitzeschutzmaßnahmen und die Unterstützung durch ihr Umfeld können Senioren die Risiken von hitzebedingten Gesundheitsproblemen deutlich reduzieren und auch während heißer Sommertage ein komfortables und sicheres Leben führen.
Nationaler Hitzeschutzplan
Der nationale Hitzeschutzplan, der vom Bundesgesundheitsministerium entwickelt wird, ist eine wichtige Initiative zum Schutz vulnerabler Gruppen, insbesondere Senioren, vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitze. Dieser Plan reagiert auf die zunehmende Häufigkeit von Hitzewellen als Folge des Klimawandels und zielt darauf ab, hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle zu reduzieren.
Zentrale Elemente des nationalen Hitzeschutzplans umfassen:
- Frühwarnsystem: Entwicklung eines landesweiten Systems zur frühzeitigen Erkennung und Warnung vor Hitzewellen.
- Gezielte Schutzmaßnahmen: Spezifische Strategien für besonders gefährdete Gruppen wie Senioren, chronisch Kranke und Kleinkinder.
- Aufklärungskampagnen: Umfassende Informationen über Hitzerisiken und Präventionsmaßnahmen für die Öffentlichkeit.
- Schulungen für Gesundheitspersonal: Fortbildungen für medizinisches Personal und Pflegekräfte zum Umgang mit hitzebedingten Gesundheitsproblemen.
- Infrastrukturelle Anpassungen: Empfehlungen zur hitzeangepassten Gestaltung von Wohnräumen und öffentlichen Einrichtungen.
Für Senioren sind im Rahmen des Hitzeschutzplans besondere Maßnahmen vorgesehen:
- Verstärkte Betreuung und Kontrolle in Pflegeheimen und bei alleinlebenden älteren Menschen
- Anpassung von Medikamentendosierungen, da einige Arzneimittel die Hitzetoleranz beeinflussen können
- Förderung von Nachbarschaftshilfe und sozialen Netzwerken zur Unterstützung älterer Menschen während Hitzeperioden
Die Umsetzung des nationalen Hitzeschutzplans erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Gesundheitseinrichtungen. Durch die koordinierte Anwendung dieser Maßnahmen soll die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung, insbesondere der Senioren, gegenüber extremer Hitze gestärkt werden. Ziel ist es, ein resilientes Gesundheitssystem zu schaffen, das auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet ist und die Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen auch in Zeiten zunehmender Hitzebelastung schützt.
Selbstverantwortung und Unterstützung im Alter
Die Förderung von Selbstverantwortung und die Bereitstellung angemessener Unterstützung sind zentrale Aspekte für ein gesundes und erfülltes Leben im Alter. Während es wichtig ist, dass Senioren aktiv an ihrer Gesunderhaltung mitwirken, ist es ebenso entscheidend, dass sie dabei die notwendige Unterstützung erhalten.
Folgende Punkte sind für die Selbstverantwortung im Alter besonders relevant:
- Eigeninitiative bei der Gesundheitsvorsorge: Regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen
- Aktive Lebensführung: Integration von Bewegung und gesunder Ernährung in den Alltag
- Geistige Fitness: Engagement in kognitiv anspruchsvollen Aktivitäten und lebenslangem Lernen
- Soziale Kontakte: Pflege von Beziehungen und aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
Unterstützende Maßnahmen, die Senioren in ihrer Selbstständigkeit fördern, umfassen:
- Beratungsangebote: Individuelle Gesundheitsberatung und Hilfe bei der Anpassung des Lebensstils
- Barrierefreie Umgebung: Unterstützung bei der Wohnraumanpassung und Bereitstellung von Mobilitätshilfen
- Technische Hilfsmittel: Einführung und Schulung im Umgang mit unterstützenden Technologien
- Soziale Dienste: Angebote wie Essen auf Rädern oder Haushaltshilfen zur Entlastung im Alltag
Die Balance zwischen Selbstverantwortung und Unterstützung ist individuell und kann sich im Laufe der Zeit verändern. Es ist wichtig, dass Senioren, ihre Angehörigen und Gesundheitsdienstleister in einem kontinuierlichen Dialog stehen, um die Bedürfnisse und Möglichkeiten regelmäßig neu zu bewerten und anzupassen. Durch die Förderung der Selbstverantwortung bei gleichzeitiger Bereitstellung gezielter Unterstützung können ältere Menschen länger selbstbestimmt leben und ihre Lebensqualität erhalten.
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